Schritt für Schritt zur eigenen handgemachten Seife
Seife selbst herzustellen ist ein kreativer Prozess, der dir ermöglicht, individuelle Düfte und Eigenschaften zu kreieren. In dieser Anleitung erfährst du alles, was du wissen musst, um sicher und erfolgreich Seife zu sieden. Lass uns starten!
Was du brauchst
Ausrüstung
- Schutzbrille und Handschuhe
- Digitale Küchenwaage
- Thermometer
- Rührschüssel (am besten aus Edelstahl oder Glas)
- Stabmixer oder Schneebesen
- Seifenform (Silikonformen oder Holzformen)
- Küchenmesser
- Papiertücher
Zutaten
- Fette und Öle: z.B. Olivenöl, Kokosöl, Palmöl, Maiskeimöl (am besten eine Mischung aus festen und flüssigen Ölen)
- Lauge: Natriumhydroxid (NaOH) oder KOH (aber dieses eignet sich eher für Lotions und Schmierseifen)
- Wasser: destilliertes Wasser (optional auch Leitungswasser)
- Ätherische Öle: für Duft (optional)
- Farbzusätze: natürliche oder synthetische Farben (optional)
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Sicherheit zuerst
Bevor du beginnst, ziehe immer deine Schutzbrille und Handschuhe an. Die Lauge kann gefährlich sein, wenn sie mit Haut oder Augen in Kontakt kommt.
Schritt 2: Lauge herstellen
- Wiege die benötigte Menge Natriumhydroxid (NaOH) ab. (Die genaue Menge hängt von der Ölmenge ab. Verwende einen Seifenrechner online für präzise Berechnungen.) Natürlich kannst du auch selbst mit der Verseifungsformel rechnen, ich empfehle aber zwecks der Einfachheit einen Online-Rechner
- Wiege die gleiche Menge destilliertes Wasser ab.
- Gieße die Lauge langsam ins Wasser (niemals umgekehrt!), und rühre vorsichtig mit einem Löffel. Es wird heiß und Dämpfe entstehen. Lass die Lauge abkühlen.
Schritt 3: Fette und Öle vorbereiten
- Wiege deine Fette und Öle ab. Die Mischung sollte in der Regel aus festen (z.B. Kokosöl, Palmöl) und flüssigen Ölen (z.B. Olivenöl) bestehen.
- Schmelze die festen Öle vorsichtig in einem Topf bei niedriger Hitze, bis sie flüssig sind.
- Füge die flüssigen Öle hinzu und lasse die Mischung auf ca. 35–40°C abkühlen. Wichtig!
Schritt 4: Lauge und Öle kombinieren
- Wenn sowohl die Lauge als auch die Ölmischung die gleiche Temperatur haben (ca. 35–40°C), gieße die Lauge langsam in die Öle.
- Rühre mit dem Stabmixer oder einem Schneebesen, bis die Mischung eine puddingartige Konsistenz erreicht (dies wird „Trace“ genannt). Jetzt am besten zügig arbeiten um schönere Formen zu bekommen.
Schritt 5: Düfte und Farben hinzufügen
Wenn du möchtest, kannst jetzt ätherische Öle und Farbzusätze hinzufügen. Rühre sie gut unter, um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen.
Schritt 6: In die Form gießen
- Gieße die Seifenmasse vorsichtig in die vorbereitete Form.
- Klopfe die Form leicht auf die Arbeitsfläche, um Luftblasen zu entfernen.
Schritt 7: Abdecken und ruhen lassen
Decke die Form mit einem Handtuch oder Folie ab, um die Wärme zu halten. Lass die Seife 24 bis 48 Stunden ruhen, bis sie fest wird.
Schritt 8: Seife entformen und schneiden
- Nach der Ruhezeit kannst du die Seife vorsichtig aus der Form nehmen.
- Schneide die Seife in Stücke (ca. 1–2 cm dick).
Schritt 9: Reifung der Seife
Lege die Seifenstücke auf ein Kuchengitter und lasse sie an einem kühlen, trockenen Ort 4 bis 6 Wochen reifen. Dies ist wichtig, damit die Lauge vollständig neutralisiert wird.
Tipps für erfolgreiches Seifen Sieden
- Rezept anpassen: Experimentiere mit verschiedenen Ölen und Fetten, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Vergiss nicht immer mitzuschreiben, damit du die besten Rezepte erneut machen kannst.
- Lauge sicher lagern: Halte Natriumhydroxid immer in einem sicheren, verschlossenen Behälter, fern von Kindern und Tieren.
- Hygiene: Achte darauf, dass alle Geräte und Utensilien sauber sind, um Verunreinigungen zu vermeiden.
- Experimentieren: Probiere verschiedene Düfte, Farben und Zutaten aus, um deine ganz persönliche Seife zu kreieren.
Fazit
Seife selbst herzustellen ist eine kreative und erfüllende Tätigkeit. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Zutaten kannst du deine eigene, individuelle Seife kreieren. Viel Spaß beim Experimentieren und Sieden!